Mehr Chancengerechtigkeit! SP fordert prüfungsfreien Übertritt ans Gymi

Beim Übertritt ans Gymnasium ist die Chancengerechtigkeit im Kanton Zürich eingeschränkt. Die SP fordert mit einem Vorstoss den prüfungsfreien Übertritt ans Gymi.

Die Zürcher Regelung für den Übertritt von der Primarschule ans Langzeitgymnasium und von der Sek ins Kurzgymnasium ist ungerecht. Die Chancen der Kinder aus eher bildungsfernen Familien sind massiv eingeschränkt. Eltern, die es sich leisten können, finanzieren ihren Sprösslingen teure und aufwändige private Prüfungsvorbereitungskurse oder investieren selber sehr viel Zeit ins Prüfungstraining ihrer Kinder. Wer kein solches spezifisches Training absolvieren kann, hat viel geringere Chancen, die Prüfung zu bestehen.

 

Schulvorbereitungskurse ungenügend
Die von der Volksschule angebotenen Vorbereitungskurse sind hinsichtlich Qualität und Quantität sehr unterschiedlich und oft ungenügend. Es werden deshalb Kinder bevorteilt, die entweder auf ein bildungsnahes Umfeld zählen können oder deren Eltern sich Tausende von Franken für Gymivorbereitungskurse leisten können.

 

Stress für die Kinder
Die Übertrittsprüfung setzt viele Kinder oft schon ab dem vierten Primarschuljahr massiv unter Druck. Das ist pädagogisch fragwürdig und könnte vermieden werden. Zudem ist die Aussagekraft der Gymiprüfung bezüglich der Eignung für das Gymnasium oder ein Studium beschränkt – insbesondere, da es sich um eine Momentaufnahme handelt und da Kinder mit Leseschwächen bei den komplexen Textaufgaben in der Mathematikprüfung benachteiligt sind.

 

SP fordert prüfungsfreien Übertritt
Die Bildungskommission der SP Kanton Zürich hat gemeinsam mit der Kantonsratsfraktion einen Vorstoss für einen prüfungsfreien Übertritt erarbeitet. Dieser fordert, dass der Übertritt aus der Sek I an die Maturitätsschulen ohne Aufnahmeprüfung erfolgt. Massgebend sollen die im Unterricht erbrachten Leistungen sein. Auf Wunsch soll weiterhin eine Prüfung absolviert werden können. Damit soll nicht nur die zweite Übertrittmöglichkeit ans Gymnasium, sondern vor allem auch der Anschluss an die anderen anspruchsvollen Mittelschulen (FMS, HMS, BMS …) gerechter, fairer und stressarmer ausgestaltet werden. Das macht die Sekundarschulen attraktiver und stärkt ihre Rolle im ganzen Zürcher Bildungssystem.

 

Auskünfte

  • Peter Haberstich, Mitglied der Bildungskommission der SP Kanton Zürich, 076 337 44 49
  • Sylvie Fee Matter, Kantonsrätin, 079 659 54 00